OTMR - Konferenz & Barcamp 2017 | Das Recap
Die OTMR beginnt jedes Jahr auf gleiche Art und Weise. Der Tag wird aufregend genug, da setzen wir auf Beständigkeit. Zumindest vorerst. Anmelden, Namensschild an das Jackett, die Bluse oder das Shirt anbringen, ein warmes Croissant snacken, sich den ersten Kaffee holen, im großen Raum einfinden, dann große Begrüßungsrunde und schließlich stellen alle, die möchten, ihre Session dem Publikum vor. Das hebt dann wiederum kurz den Arm, um Interesse an dem entsprechenden Thema zu bekunden – oder eben auch nicht. Dann der erste Paukenschlag: Mit der Keynote wird die OTMR eröffnet, während im Verborgenen ganz nebenbei der Sessionplan erarbeitet wird. So halten wir das seit vier Jahren.
„HR ist unersetzlich, denn bisher ist Künstliche Intelligenz noch nicht intelligent genug, um einen Muffin von einem Chihuahua zu unterscheiden.“
Leila Summa eröffnete „OTMR – Barcamp & Konferenz 2017“ als Keynote Speaker. Ihr Thema: „Make love, not war and win the war fort he best Talent!“. Mit dem Kampf um die besten Talente, kennt sich Leila bestens aus, schließlich war sie schon in Führungspositionen beim Karrierenetzwerk Xing und dem weltvernetzenden Giganten Facebook tätig. Erst vor Kurzem hat sie ihr eigenes Unternehmen gegründet. Viel verraten darüber mag sie noch nicht, nur soviel, dass es sich mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt. Kein Wunder, schließlich werden heute gute Ideen genauso schnell wie gute Mitarbeiter geklaut.
Talente zu gewinnen und – vor allem – zu halten, ist ein Thema, das zahlreiche Unternehmen gerade umtreibt. Kaum eine Firma, die heute nicht um die Gunst von ITlern, Marketern, Vertrieblern, Technikern und Creatives buhlt. Wer erfahrene, kreative und motivierte Mitarbeiter*innen finden möchte, muss sich heute selbst auf die Socken machen. Die wenigsten Talente sind heutzutage aktiv auf Jobsuche. Offen für neue Angebote sind sie aber schon – natürlich nur für solche, die lukrativer sind, oder zumindest dem eigenen Tun etwas mehr Sinn verleihen.
„Talent acquisition ist das Gleiche wie Marketing & Sales.“ und „Wir sehen Talente als Kunden und Kunden gegebenenfalls auch als Talente“, sagt Leila und zeigt weitere Möglichkeiten auf, wie Firmen mit potenziellen Mitarbeitern in Kontakt kommen – oder wie man als Firma wenigsten auf dem Radar der Talente erscheint. Das ist ja oftmals auch schon viel wert.
Ebenfalls viel wert: der zweite Kaffee am Morgen. Den gibt es auch direkt in der dann folgenden Frühstückspause. Während die ersten OTMRler schon zu netzwerken beginnen, stehen die anderen vor dem Sessionplan und entscheiden, welche Sessions sie auf GAR KEINEN FALL verpassen dürfen.
„Wie soll man sich denn da nur entscheiden? Die sind alle gut“, höre ich des Öfteren an diesem Tag.
„Na, das ist doch perfekt“, denke ich mir insgeheim und freue mich auf all die Themen, die an diesem Tag noch so vor uns liegen. Um genau zu sein, sind das 17 an der Zahl. Den Auftakt machen Peter Hense, Stefan Kärner, Oliver Lubecki und Dr. Rasmus Sperber. Vier Menschen, drei Themen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Dr. Future, der Google Tag Manager und eine kontrollierte Welt
„Der Google Tag Manager & Google Analytics“ ist das Thema von Stefan. Stefan ist Head of Affiliate bei der Leipziger Online-Marketing-Agentur Projecter und zeigt uns anhand eines Praxisbeispiels die Einsatzmöglichkeiten des Google Tag Managers. Die kostenlose Software von Google ist ein hilfreiches Tool für alle Marketer, denn im Zusammenspiel mit Google Analytics wird Tracking mit ihr immer genauer. Und wenn etwas das Herz der Onliner höherschlagen lässt, dann sind es entweder Conversions oder ein ziemlich gutes Tracking. Und das Beste am Google Tag Manager: Mit ihm können Code-Schnippsel verwaltet und auf der Webseite eingebunden werden, am Quellcode muss dafür nicht rumbastelt werden. Auch schön!
„Alle Berufe lassen sich irgendwann durch Roboter ersetzen. Außer Juristen. Die sind unersetzlich“, schmunzelt Peter während seiner Session zur “Willkommen in der kontrollierten Welt. Was vom Recht übrig bleibt“. Das Publikum schmunzelt mit, doch so wird es nicht während des gesamten Vortrages bleiben, schließlich ist das Thema durchaus ein ernstes: Viele Menschen beäugen neue Technologien kritisch, sind argwöhnisch – und das nicht immer zu unrecht. Doch unsere Gesellschaft wird sich diesen neuen Technologien stellen, wird einen guten Umgang mit ihnen finden müssen, wird Antworten auf verschiedene Fragen, die durch diese Technologien aufgeworfen werden, beantworten müssen. „Wird und sollte es eine Robotersteuer geben?“ ist zum Beispiel eine solche Frage und Peter beantwortet sie mit einem klaren Ja und sagt: „Der Bot ist steuerfrei. Doch wer zahlt die Rente? Wir kommen um eine Robotersteuer nicht herum.“ Auch mit dem Einsatz dieser Technologien tun wir uns noch immer schwer. „Diktaturen sind uns da meilenweit voraus.“ und braucht man nur an die Überwachungsmechanismen in solchen Staaten denken, schon leuchtet das ein. Es ist also eine der wichtigsten Aufgaben der Gesellschaft – entgegen allem Argwohn – sich schon heute mit den gesellschaftlichen und juristischen Rahmenbedingungen dieser Technologien auseinanderzusetzen und Antworten zu finden, denn verschwinden werden die neuen Technologien nicht mehr. Im Gegenteil: Sie werden klüger, sie werden mächtiger.
Wer Zahnarzt hört, der denkt meist an nichts Gutes. Und während ich schon wieder bereue extra viel Marmelade aufs Frühstückscroissant gestrichen zu haben, sprechen Rasmus und Oliver über die „Zahnarztpraxis im Jahr 2025 – Dr. Future“ und meine Sorgen sind schon bald vergessen, schließlich können schon heute 3-D-Aufnahmen vom Mundbereich gemacht werden, die die Grundlage für die Herstellung von Kronen und Implantaten sind. Was wohl erst in zehn Jahren alles möglich sein wird? Auf jeden Fall werden Patienten dann schon nicht mehr persönlich von einem Menschen am Tresen begrüßt. Das wird ein Roboter übernehmen. Da sind sich Oliver und Rasmus einig. Auch die Behandlung der Patienten soll er bis dahin durchführen, schließlich arbeitet er genauer als jeder Arzt es könnte. Und über die lieben Daten wird natürlich auch gesprochen, um den gläsernen Patienten führt wohl kein Weg vorbei. Nach dem Vortrag beginnt eine lebendige Diskussion: „Fehlt da nicht die Empathie, wenn man von einem Roboter behandelt wird?“, „Was ist mit dem Datenschutz?“ und „Was passiert bei einem Hackerangriff auf gesundheitsbezogene Daten?“.
Um in Ruhe darüber nachzudenken, bleibt den Zuhörern in diesem Moment kaum Zeit, schließlich steht schon der nächste Session-Slot an, auch diesmal mit drei sehr unterschiedlichen Themen.
Ein Workshop, Verbraucherschutz und Verlockungen bei OTMR – Konferenz & Barcamp
Schnell die Stühle zur Seite gestellt und aus dem Foyer ein paar Stehtische in den Raum getragen, und schon hat man die perfekte Workshop-Situation. Perfekt für die Session von Stephan, der alle Interessierten sofort in kleine Gruppen aufteilt. Hier soll miteinander gearbeitet werden. „Aus Problemen digitale Geschäftsideen machen“ ist das Thema, und wie das geht, erläutert Stephan mit OPTIMO. OPTIMO ist ein Smart Canvas für Geschäftsideen, das auch mit gängigen Design Thinking-Methoden kompatibel ist.
Was Jan Lukas an Daten so interessant findet? „Sie sind geduldiger als Menschen“, sagt er. „Und verlockend“! Jan ist Journalist beim NDR und war an den Enthüllungen rund um die Panama-Papers und den Lux Leaks beteiligt. Was sich auf den ersten Blick fürchterlich aufregend und spannend anhört, ist eigentlich viel mühsame, zähe, Menschen zerbrechende Arbeit, wenn man bedenkt, durch welche Datenmassen sich die Journalisten da wühlen müssen. Eine Recherche, 11,5 Millionen Dokumente. Jan gewährt uns einen Einblick in seine Arbeit und zeigt uns auch das Spannungsverhältnis zwischen Datenlecks und journalistischer Moral auf. Gegen die Veröffentlichung der Panama-Papers scheint moralisch nichts gesprochen zu haben. Und das ist auch gut so, denn das Geschäft mit den Offshore-Firmen rückte erst durch die Enthüllungen in den Fokus der Öffentlichkeit.
Um die Welt der Daten dreht es sich auch in der Session von Michael, genauer um die „Datenschutzklage im Verbraucherschutz“. Von dieser Möglichkeit kann die Verbraucherzentrale seit 2016 Gebrauch machen – was sie auch regelmäßig tut, um gegen die Datenschutzverstöße von Unternehmen vorzugehen. Dem Vortrag folgt gleich eine kritische Frage aus dem Publikum: „Wie stehst Du da dazu, dass die Tätigkeit der Verbraucherzentrale geschäftsschädigend wirkt?“ Die Antwort kommt Michael ganz leicht über die Lippen: „Was für die einen geschäftsschädigend ist, ist für die anderen geschäftsfördernd“. Mitbewerber, die sich gesetzeskonform verhalten, werden nämlich geschützt, wenn Unternehmen zur Verantwortung gezogen werden, die gegen die Datenschutzbestimmungen verstoßen.
OTMR 2017 mit Markus Beckedahl und Peter Wittkamp – wie soll man sich da entscheiden?
Salate, Warmes mit Fleisch, Warmes ohne Fleisch, Süßes mit Früchten und Süßes ohne Früchte – das anschließende Mittagsbuffet mundet. Alle unterhalten sich, ich sehe die ersten Visitenkarten über die Tische wandern. Es wird diskutiert, gelacht, geplaudert, manche genießen einfach nur ihr Essen. Die Stimmung ist gut, auch wenn manche schon wieder knietief im Entscheidungsdilemma zu versinken drohen. „Markus Beckedahl oder Peter Wittkamp? Verdammt, ich kann mich nicht entscheiden! Wo gehst´n Du hin?“.
Diese Entscheidung dürfte keinem der 120 Teilnehmer*innen leichtgefallen sein. Wem der Sinn nach etwas leichtfüßigem Stand, der war bestens bei Peter aufgehoben. Peter ist einer der kreativen Köpfe hinter der Social Media-Kampagne der Berliner Verkehrsbetriebe. „Scherzeschreiber“ steht als Berufsbezeichnung auf seinem Namensschild. Klar, dass er schnell alle Lacher und Schmunzler auf seiner Seite hat. Doch er berichtet nicht nur süffisant über die BVG-Kampagne, sondern gibt uns auch noch handfestes Wissen an die Hand, wenn einmal der Shitstorm über uns hinwegfegen sollte: „Meine drei goldenen Regeln bei einem Shitstorm: 1.) Einfach aussitzen, ist ohnehin bald vergessen. 2.) siehe eins, 3.) siehe zwei.“
„Die digitale Gesellschaft gestalten“ ist das Thema, das Markus als Gründer von netzpolitik.org schon immer umtreibt. Die Gesellschaft wird unweigerlich immer mehr vom Digitalen durchdrungen werden, alles wird komplexer, wir befinden uns erst am Anfang – und doch gibt es schon heute digitale Analphabeten. Ebenso wie andere Onliner und Netzaktivisten wird Markus nicht müde, eine Bildungsreform zu fordern, die die Medienkompetenzen der Bürger stärkt. Während seiner Session nimmt uns der Gründer der re:publica mit auf eine spannende Reise über Digitalisierung, Urheberrecht und die Zukunft des Internets. Seine Herzensthemen.
Digitale Transformation, ein Internetpolizist und die Hoffnung auf Schadenersatz
Und so lange die Polizei im Internet nicht präsent ist, wird auch die Zahl der Vergehen weiter zunehmen. Und das geht uns alle an, denn die Vergehen, richten sich nicht selten an die wehrlosesten in der Gesellschaft: Kinder und Jugendliche. Cybergrooming, Sextortion, Romancescam und Cybermobbing sind die Buzzwords, die hier fallen. Und während sich früher alte, bärtige Männer online an Kinder herangepirscht haben, sind Kinder und Jugendliche heute nicht nur Opfer, sind auch manchmal Täter. Anonym und ohne Aussicht auf Bestrafung, das ist es, was das Internet so attraktiv für Straftäter jeden Alters macht. Was nun tun? Thomas sagt: Eltern müssen sich mindestens genauso gut im Internet auskennen wie ihre Kinder“. „Spielt Dein Kind online ein Spiel? Dann spiele es selbst jeden Tag drei Wochen lang, damit Du weißt, womit Dein Kind dort konfrontiert wird!“ Und allen technikkritischen Eltern gibt er mit auf den Weg: Gebt Eurem Kind so früh wie möglich ein Handy. Ab dem Zeitpunkt, ab dem es es bedienen kann. „Das verhindert wirklich Straftaten.“
Wer führt durch die digitale Transformation? Dieser Frage widmete sich Robert einen Raum weiter. Mit kleinen und mittelständischen Unternehmen aus dem B2B-Bereich hat er schon viele Erfahrungen gesammelt und appelliert eindringlich an die Unternehmen, ihre Abteilungen besser miteinander zu verzahnen. Denn die digitale Transformation eines Unternehmens bedarf einer komplexen digitalen Strategie und darf nicht im Klein-Klein stecken bleiben. Das Publikum nickt zustimmend, äußert aber sofort erste Zweifel, denn auch sie wissen, dass das der beste Weg ist, doch sich die Praxis anders gestaltet. Schade eigentlich.
Was tun bei Content-Klau im Netz? „Na, Schadensersatz fordern!“ Damit hatte der Rechtsanwalt Jonas natürlich alle in der Tasche, denn das Thema bereitet Marketern, Bloggern und Fotografen seit langer Zeit Bauchschmerzen. Einfach Schadensersatz fordern: Ganz so einfach ist es natürlich nicht. Das ist es in der Juristerei nie. Selbstverständlich müssen bestimmte Voraussetzungen für die unterschiedlichen Anspruchsgrundlagen erfüllt sein. Die Schadenersatzforderung ist nur eine Möglichkeit, wie der Content-Klau geahndet werden kann. Wie eine Schadenersatzforderung berechnet wird, zeigt er dann auch gleich noch. Der Vortrag ist kaum zu Ende, da prasseln zahlreiche Fragen auf den Urheberrechtsexperten ein: Was ist beim Teilen von Fotos auf Facebook zu beachten, was beim Verwenden und Bearbeiten von Musikstücken? Praktisch, wenn sich mal so unkompliziert einen Rechtsrat einholen kann.
Livestreaming, die Herausforderung der klassischen Medien und der Duft der Suchmaschinenoptimierung
Draußen sind übrigens 27 Grad, in der Sonne ist es kaum auszuhalten, auch in den Räumen ist es mittlerweile recht warm. Gut, dass schon wieder eine kurze Pause auf dem Plan steht. Mit einem kalten Drink und einer anderen süßen Köstlichkeit in der Hand lässt es sich aushalten. Der Blutzuckerspiegel steigt merklich. Nun kann es weitergehen. Endspurt. Irgendwie auch schade, dass der Tag sich schon dem Ende neigt, denke ich mir.
Gleich mal bei Peggy und Tomke vorbeischauen. Die beiden Profi-Onlinerinnen von der Leipziger Agentur Klickkomplizen widmen sich heute dem Thema des Livestreamings. Vorträge, Veranstaltungen, Konzerte im Internet live zu übertragen ist nichts Neues. Das Livestreaming über die Sozialen Kanäle laufen zu lassen, hingegen schon. Und: Ob Facebook, Instagram oder Periscope, jeder streamt anders. Wie kann ich meinen Livestream in dem jeweiligen Netzwerk ankündigen, wie lange ist er verfügbar? Kann ich ihn an eine bestimme Zielgruppe ausspielen lassen, welche Auswertungsmöglichkeiten habe ich? Dank Peggy und Tomke sind Liveübertragungen in den Social Mediakanälen nun kein Problem mehr für uns. „Los! Streamt jetzt mal. Ihr habt ja nun alles, was ihr braucht!“ Gesagt, getan.
Ist jetzt alles Facebook, oder was? Diese Frage stellt Hermann von den Medienforen in Leipzig. Und die ist berechtigt, denn Onlinemedien sind auf dem Vormarsch und das große Zeitungssterben hat längst begonnen. Und was bedeutet das eigentlich für die Zukunft der klassischen Medien? „Radikal kundenzentrierte Innovation!“, sagt Hermann. Das Storytelling muss transmedial werden. Man denke hier nur an die Möglichkeiten, die uns Virtual Reality eröffnet. Was und wie veröffentlicht wird, werden immer mehr die Daten bestimmen. Produkte müssen an die User angepasst, Events platziert werden, und während mancher Content kostenfrei zugänglich sein muss, muss es auf der anderen Seite Premiumcontent geben, der aufmerksam kuratiert wird. Was die datengetriebene Onlinebranche schön längst gelernt hat, dem dürfen sich auch die klassischen Medien nicht mehr länger verschließen: Auch sie müssen Innovationen entlang der Bedürfnisse der Kunden schaffen – und vor allen Dingen beweglich bleiben.
„SEO ist nicht tot. Riecht nur so“ war eine Barcamp-Session, wie sie im Bilderbuch steht, denn Thomas und Nicky erklärten sich spontan bereit, sie zu halten. Es sollte eine offene Fragerunde werden: „Also, wir haben nichts vorbereitet. Wir warten einfach auf Eure Fragen.“ Und so war es auch. Die OTMRler nahmen das Angebot dankend an und am Ende reichte die Zeit kaum, um alle Fragen rund um die Suchmaschinenoptimierung zu beantworten.
Mediaplanung, Museumsarbeit und ein Hauch von Ferien dank Virtual Reality
So ein Barcamp-Tag ist ohne Frage anstrengend, aber er hat auch immer leichte Anklänge von Ferien, denn die Stimmung ist ausgelassen. Den Duft von Urlaub bekommt dank der Session von Andreas schließlich niemand mehr aus der Nase, denn der ist eigens mit einer VR-Brille angereist und entführt uns auf die hohe See, genauer gesagt auf ein Schiff. Wer die VR-Brille zum ersten Mal auf hat, für den sind die ersten Schritte sehr ungewohnt und aufregend. Und schon bald stellt sich die Frage, ob man mit ihr Gefahr läuft, den Bezug zur Realität zu verlieren – insbesondere Gamer wird bei dieser Frage geschielt. Der Lösungsansatz lautet dabei wie so oft: die Medienkompetenz stärken.
„Wie Addressable TV die Mediaplanung verändert“ darüber spricht Maximilian, der Mediaplaner von der Leipziger Agentur Südplatz Media & Marketing. Er sagt: „Das TV-Erlebnis hat sich grundlegend verändert“. Während sich einst die ganze Familie allabendlich vor dem Fernseher versammelte und folglich die gleichen Sendungen und Filme schaute, wird heute individuell konsumiert – und zu individuellen Uhrzeiten. Je nachdem, wie es gerade passt. Fernsehen ist heute personalisiert, der Inhalt ist interaktiv und dass Nutzer nun auch individuelle Werbebotschaften erreichen, ist nur eine logische Konsequenz daraus. Möglich wird das durch Addressable TV: Unser Fernsehprogramm ist bisher linear, das heißt, es ist für alle gleich. Mit Addressable TV wird es jedoch mit digitalen Werbeinhalten verbunden. So kann zum Beispiel eine Werbeaktion einem ganz konkreten Nutzerkreis angezeigt werden, in einem bestimmten Postleitzahlen-Gebiet oder in einem bestimmten Bundesland. Und das Beste: Mit den Werbeanzeigen kann der User in Interaktion treten, ganz einfach über farbige Tasten auf der Fernbedienung. Kein Wunder, dass sich die Werbebranche viel davon erhofft.
Wie macht man die Digitalisierung der Arbeitswelt denn eigentlich sichtbar, wie stellt man sie dar? Mit dieser Frage setzt sich Sebastian tagtäglich auseinander, denn für die DASA in Dortmund konzipiert er aktuell gerade eine Ausstellung zu diesem Thema. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten einer solchen Ausstellung, was gezeigt wird und was nicht, liefert er während seiner Session auch zahlreiche Insights: über die mahnenden Worte des Datenschutzbeauftragten, die Langwierigkeit der Ausstellungsplanung und die unzähligen Abstimmungsprozesse. Ein Problem Arbeit 4.0 in einer Ausstellung sichtbar zu machen? „Die Aktualität der Exponate.“ Einige Ausstellungsstücke sind gegenwärtig zwar exotisch, können aber schon kurze Zeit später auf dem freien Markt verfügbar sein. „Dafür muss ich dann in kein Museum gehen. Also muss ich mir jetzt schon überlegen, wie ich das Ganze gestalte, sodass alle Exponate gegen zeitgemäße Modelle ausgetauscht werden können“. Ja, die Arbeit 4.0 hat es in sich – das zeigt sich auch im Museumswesen.
Nächstes Jahr dann Jubiläum
Freunde, was für ein Tag! Anstrengend und schön. Wir danken unseren Sponsoren und wir danken jeder einzelnen Teilnehmerin, jedem einzelnen Teilnehmer. Ihr habt „OTMR – Konferenz & Barcamp“ gestaltet – und das habt ihr richtig gut gemacht!
Ich sage Euch im Namen von Spirit Legal LLP ganz herzlichen Dank und freue mich auf „OTMR – Konferenz & Barcamp 2018“. Es wird die fünfte OTMR in der Weltgeschichte. Ein Jubiläum. Hoch die Tassen!
Auf bald
Theresa
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Das sagen andere über OTMR - Konferenz & Barcamp 2017
- Recap der Klickkomplizen
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- Unser OTMR-Recap von 2016
- Unser OTMR-Recap von 2015: Teil 1, 2 und 3