Recap: So war die OTMR – Konferenz & Barcamp 2016
Recap: So war die OTMR – Konferenz & Barcamp 2016
Es war ein spannender Tag für uns: Wir haben alte Bekannte, aber auch zahlreiche neue Gesichter auf der OTMR 2016 entdeckt. Wir haben viele interessante Gespräche geführt, viele interessante Sessions gehört, viel gelernt, viel gelacht, uns mit der Technik geplagt, gut gegessen, kurz: Wir haben eine richtig gut Zeit gehabt. Doch bevor es soweit war, haben wir viel organisiert und geplant: Haben den passenden Veranstaltungsort und die passenden Locations für die Get-together gesucht, haben Anke Domscheit-Berg als Keynote Speaker gewinnen können und die Sessionvorschläge aller TeilnehmerInnen gesammelt. Dann war es endlich soweit und Sabine und Peter konnten die über 100 TeilnehmerInnen zur dritten OTMR begrüßen und die Barcamp-Spielregeln erklären: „Ihr könnt Euch gern nach der OTMR wieder alle siezen, aber heute duzen wir uns.“.
Anschließend hatte jeder die Möglichkeit, eine Session einzureichen und sein Thema in wenigen Sätzen vorzustellen. Dann wurde abgestimmt. Und da so viele TeilnehmerInnen einen Sessionvorschlag hatten, haben wir kurzerhand einen vierten Raum eröffnet. Einander duzen, eine ungezwungene, lockere Atmosphäre und spontan sein – und schnell noch einen vierten Spot für Sessions eröffnen: All das ist Barcamp. Die OTMR hat aber auch Konferenz-Charakter, denn nicht alles wurde dem Lauf der Dinge überlassen, geplant wurde auch, unter anderem die Keynote von Anke-Domscheit-Berg, die gleich zu Beginn der OTMR 2016 vor versammeltem Publikum sprach.
Arbeit der Zukunft – wie 3D-Druck, Roboter und Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändern werden
Es ist eine Revolution ohnegleichen, die da gerade in den Gang kommt. Nein, stimmt nicht, aber sie ist zumindest so gewaltig wie einst die Revolution, die durch Dampfmaschine, Eisenbahn und Autos ausgelöst wurde: Das Zusammentreffen Erneuerbare Energien und des Internets ist die 3. Revolution der jüngeren Geschichte, sagt Anke Domscheit-Berg. Und sie wird radikaler als jene zuvor, das sagt sie auch.
Wegfall, Verlagerung, Veränderung und Flexibilisierung – das sind die Folgen einer disruptiven Technologie. Und es stehen bereits weitere Technologien vor der Tür: Robotik, Nanotechnologie, Biotech, Genetik.
Nun gibt es natürlich immer wieder Stimmen, die sagen: „Reden wir hier nicht eher über einen Wandel, statt über Wegfall?“
Diesmal nicht, sagt Anke Domscheit-Berg und es werden auch nicht nur die einfachen, repetitiven Tätigkeiten betroffen sein, sondern auch die sogenannten White Collar-Berufe, also Berufe des Gesundheitswesens, aber auch die der Kreativwirtschaft.
Arbeit 4.0 – wie gehen wir damit um?
Wie gehen wir mit Millionen Arbeitslosen, Völkerwanderung, immensen Qualifikationsunterschieden und Unsicherheiten in der Gesellschaft um? Die Antwort von Anke Domscheit-Berg ist simpel: „Bildung, Bildung, Bildung!“. Beispielsweise müssen neue Technologien wie 3D-Drucker in die Schulen, der Fokus muss sich nachhaltig in Richtung der MINT-Fächer verschieben und ohne radikale, soziale Reformen wird es auch nicht gehen. Es ist das bedingungslose Grundeinkommen, auf das sie hier anspielt.
Der anschließende Austausch mit dem Publikum ist rege und politisch geprägt:
„Sind wir schnell genug oder versinken wir im Chaos?“
„Wir sind nicht schnell genug.“, konstatiert sie, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen. Nach 15 Jahren in der IT-Industrie und als Netzaktivistin, weiß sie ganz genau, wovon sie spricht.
Das Publikum ist begeistert, es wird weiter über den Wert von Arbeit diskutiert, schließlich heftig applaudiert und schon ist die Keynote vorbei und der Sessionplan fertig.
Mit einem Croissant in der Hand über negative Kundenbewertungen, das Panorama-Prinzip, Interactive Screens und Infrastruktur diskutieren
Jetzt erstmal schnell einen Kaffee und ein Croissant, bevor es zur Session von Jonas, der eigentlich Dr. Jonas Kahl heißt, geht. Sein Thema: „Bewertungsportale in der Pflicht: Der Umgang mit negativen Kundenbewertungen“. Dass es zahlreiche TeilnehmerInnen zu dieser Session zieht, wundert kaum, schließlich sind bei der OTMR 2016 – Konferenz & Barcamp zahlreiche Marketing- und eCommerce-Fachleute dabei. Jonas‘ Rat an alle, die sich mit negativen Kundenbewertungen konfrontiert sehen, die sie als nicht zutreffend einordnen: Macht es dem Bewertungsportal möglichst einfach, eine Entscheidung zugunsten einer Löschung zu treffen. Legt ausführlich dar, warum ihr meint, dass es sich um eine Rechtsverletzung handelt und sammelt Indizien, die auf eine Unwahrheit schließen lassen.
Einen Raum weiter hat sich ein großes Publikum versammelt, um mit Christoph Klemm, evermind GmbH, über „Von der Idee zum verifizierten Geschäftsmodell mit dem Panorama-Prinzip“ zu sprechen. Zu Beginn der Session erläutert Christoph das Verfahren: Ideen und Ziele evaluieren, Features und Erlösmodell erarbeiten, technische Umsetzbarkeit prüfen, Akzeptanz bei der Zielgruppe testen und einen Businessplan aufstellen. Mit dem Publikum wird viel darüber gesprochen, wie Erlösmodelle geprüft werden, ob man bei Verhandlungen mit Venture Capital-Gebern mit dem Teufel an einem Tisch sitzt und ob Sachsen ein Fördermittel-Paradies ist. Alles in allem: Eine spannende und gehaltvolle Session für Start-ups und Innovatoren.
Nicht minder spannend ist die Session von Matthias Freysold von SENSAPE. Bei „Interactive screens – Bringing Online Marketing Tools to Brick&Motar retailors, fairs and events“, geht es um die Lösung der aktuellen Probleme, denen sich der Einzelhandel gegenübersieht: Der abnehmenden Bevölkerungszahlen in Deutschland, der Konkurrenz des Onlinehandels und dem Wegfall des traditionellen Kundenstamms, denn bei den Digitale Natives gibt es sowas nicht mehr. Eine Lösung für den Einzelhandel könnte die MXO-Formel sein, sagt Matthias. MXO steht für Multichannel, Crosschannel, Omnichannel. Das Problem: Wir reden hier nicht über den einen Einzelhandel, sondern über stark segmentierte Märkte, daraus leiten sich unterschiedliche Herausforderungen und Spannungsfelder ab.
Viele Sessions haben die Keynote von Anke Domscheit-Berg thematisch wieder aufgegriffen, so auch die von Martin Seidenglanz, Bereichsleiter Vertrieb bei der Telekommunikations GmbH HL Komm. „Infrastruktur als Basis für unsere Entwicklung“ lautet sein Thema. Seine These: Neben Straßen-, Eisenbahn- und Fluganbindungen, kommt der Glasfaser-Infrastruktur in der heutigen Gesellschaft eine immense Bedeutung – ohne sie geht nichts mehr. Wie der Glasfaserausbau im Wirtschaftsraum Mitteldeutschland voranschreitet, erläuterte Martin ausführlich und interessant in seiner Session.
Weiter geht´s – mit Trademark Clearance, Storytelling, Künstlicher Intelligenz und dem Weiterentwickeln von Menschen und Organisationen
Schnell noch einen Kaffee nehmen, den Raum wechseln und schon geht es weiter mit der Session „Trademark clearance and how common law rights affect that“ von David Copland. David ist gebürtiger Amerikaner, Rechtsanwalt und kennt sich sowohl mit deutschem als auch mit amerikanischem Recht aus und berichtet in seiner Session über die Schwierigkeiten, eine Marke in den USA eintragen zu lassen und über die Unterschiede, würde das Prozedere auf EU-Boden durchgeführt werden. Das Schöne: David weiß nicht nur viele kluge Dinge zu berichten, sondern verleiht der OTMR 2016 auch kosmopolitisches Flair, denn session language was English. Well, thanks, David. It was a pleasure having you at OTMR 2016!
Zirkus, Tiere, lächelnde Kinder – was kann da schon schiefgehen in puncto Storytelling? Nichts, das weiß auch Dr. Caroline Harth, denn mit Kindern und Tieren kannst du einfach nicht verlieren. Das Storytelling aber auch bei Steuerprüfungsgesellschaften, Rechtsanwaltskanzleien und anderen ähnlich gearteten Professionen gelingen kann, zeigt Caroline in der zweiten Hälfte ihrer Session „Storytelling killed the marketing star. Wie wahr ist das und was ist Storytelling?“.
Einen Raum weiter geht es in der Session von Oliver Groth unterdessen um Künstliche Intelligenz, genauer darum, wie Roboter eigentlich lernen menschliche Gedanken zu entwickeln. „Menschliches Lernen ist nichts anderes als ein Klassifikationsproblem“, sagt Oliver. Künstliche Intelligenz braucht einen menschlichen Trainer: „Sie arbeiten, um sich selbst irgendwann abzuschaffen.“ Oliver beschäftigt sich seit langer Zeit intensiv mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz, forschte dazu schon an der renommierten Standford University und sagt: „Deutschland hängt dem technischen Fortschritt im Silicon Valley um mindestens fünf Jahre hinterher.“ In den USA herrsche ein anderer Unternehmergeist als in Deutschland, während hierzulande erst der gesetzliche Rahmen für Innovationen festgelegt würde, würde man in den USA erstmal eine Idee, ein Produkt entwickeln und umsetzten und dann nach dem gesetzlichen Rahmen schauen. Oliver schließt sich damit der Aussage von Anke, dass Deutschland viel zu langsam bei der Entwicklung neuer Technologien sei, an. Doch in welcher Reihenfolge – erst gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen und dann Ideen umsetzen oder genau anders herum – ist eine Frage der Roboter- und Maschinen-Ethik und auch keine ganz unwesentliche … und das wäre doch gewiss eine spannende Session für die OTMR 2017, finden wir.
Im Café wendet sich unterdessen Michael Schulz von stabil-sein.de einem ganz anderen Thema zu: „Menschen und Organisationen wert(e)voll weiterentwickeln“. Er sagt: „Antworten für Unternehmen findet man nicht außen, sondern von innen.“ Wichtig seien vor allem die Werte der Menschen. Um diese zu identifizieren, lohnt es sich, soziale Medien anzuzapfen, um die Werte indexieren zu können. Was passiert, wenn in einem Unternehmen unterschiedliche Werte aufeinandertreffen? ´“Es entstehen Reibungspunkte“, sagt Michael ganz selbstverständlich und erläutert das am Beispiel von Firmenfusionen.
Erfrischen mit Neuronade, lasern mit SIGNUU und was Gutes essen – so geht Pause
Puh, nach so viel Input, wird es Zeit für das Mittagessen. Während wir zur Mittagspause der OTMR im vorangegangen Jahr in die umliegenden Restaurants gegangen sind, haben wir uns das Feedback der TeilnehmerInnen der OTMR 2015 zu Herzen genommen und ein Buffet im InterCityHotel anrichten lassen. Volle Bäuche, zufriedene Gesichter und eine ausgelassene Stimmung in der Pause zeigen uns: Das war die richtige Entscheidung. Bevor es wieder mit den Sessions weitergeht, schauen viele TeilnehmerInnen jedoch noch schnell beim Pausen-Highlight der OTMR 2016 vorbei: Das Team von SIGNUU ist mit einem Laser-Roboter angerückt. Wer möchte, kann sich nun fotografieren und ein 50 Cent-Stück mit seinem Gesicht gravieren lassen. Das kommt bei den TeilnehmerInnen so gut an, dass das Team von SIGNUU während des ganzen Tages schwer beschäftigt ist und viele, viele OTMRler glücklich macht. So nun aber: Schnell noch eine Neuronade für mehr Power greifen und weiter geht es mit den nächsten Sessions.
The Digital Innovation Model Content Provider Shield, psychologische Growth Hacks
Mit heißen Köpfen ging es in der Session Stephan Preuss, QUANTIC Digital GmbH, weiter, denn diese Session war weniger als Vortrag und mehr als Workshop angelegt. So standen alle Zuhörer versammelt im Raum und diskutierten gemeinsam mit Stephan, wie man Softwareprojekte aus Nutzersicht plant und dabei eine ganzheitliche Strategie entwickelt, das Tempo der Projekte erhöht und alle Beteiligten am besten ins Boot holt.
Um das Thema „Arbeit“ dreht sich unterdessen die Session von Sissy Böttcher, Innovationsmanagerin bei Böttcher Transporte GmbH. Doch es geht diesmal nicht um die Arbeit der Zukunft, sondern um die Arbeit im Hier und Jetzt. Wie kann man alteingesessene MitarbeiterInnen mit sich verändernden Unternehmensstrukturen, sich verändernden Hierarchieverhältnissen und sich verändernden Anforderungen vertraut machen? Wie kann man alteingesessene Strukturen aufbrechen und wie können Jung und Alt voneinander (und vor allem das Unternehmen) profitieren? Das sind die Fragen, um die sich Sissys Session drehte und auf die sie viele Antworten hatte. Im anschließenden Erfahrungsaustausch wird hin und wieder geschmunzelt und so manche unterhaltsame Anekdote von der Zusammenarbeit von jungen und älteren MitarbeiterInnen geteilt.
Über ein ernsteres Thema berichtet indes Ingolf Römer vom Social CRM Research Center e.V.. Es geht um Jugendschutz, genauer darum, wie digitale Inhalte rechtlich analysiert werden. Ingolf berichtet über das Forschungsprojekt, das in Kooperation mit der Universität Leipzig entstand. Was ist so schwer an der automatisierten Suche nach strafrechtlich relevanten oder jugendgefährdenden Inhalten? „Es ist die semantische Analyse.“, sagt Ingolf und berichtet über die Qualität der Analysen und die Ergebnisse des Projektes.
Auf kleinem Raum sind unterdessen zahlreiche TeilnehmerInnen im Café zusammengekommen, um Maximilian Leiperts Session zum „Trend Kreativwirtschaft – Was Städte zu Kreativzentren macht und warum jeder kreativ ist“ zu hören. Max erklärt: Man muss die Stadt als einen barrierefreien Raum begreifen, sie aktiv mitgestalten und erläutert das Model der 3 Ts: Technologie, Talent, Toleranz. Da manche der anwesenden ZuhörerInnen aus Leipzig kommen, wird im Anschluss an die Ausführungen von Max die Gentrifizierung Leipziger Stadtteile diskutiert und über die Vor- und Nachteile der Kreativwirtschaft gesprochen.
Über psychologische Growth Hacks, Finanzamtprüfungen sowie Social Media-Marketing und Recht
… uuuuuuuuuuuuund wieder heißt es, schnell noch einen Kaffee oder eine Neuronade ziehen, bevor es weitergeht. Gut hat der daran getan, der sich vor der Session von Luca Christel, Apoly GmbH, für ein kaltes Wasser entschieden hat, denn hier ging es hitzig her: Eigentlich wollte Luca über „Psychologische Growth Hacks – und wie man dem Kunden seine Wünsche klar macht“ sprechen. Doch schon nach wenigen Minuten kam alles anders. Das Publikum übernahm in Teilen das Gespräch und es wurde vehement über Conversionoptimierung und Preisdarstellung im eCommerce diskutiert. Auch das ist Barcamp: Hin und wieder kommt alles anders als geplant.
Vielen sind Finanzthemen ziemlich lästig, doch wichtig sind sie allemal, das weiß jede(r) UnternehmerIn. Umso besser, dass sich Sören Münch und Ines Kanitz von der eureos GmbH bestens mit den Fallstricken bei tauschähnlichen Umsätzen und mit Rechnungspflichtangaben auskennen – und die TeilnehmerInnen der OTMR 2016 daran teilhaben ließen.
Wie verhält sich das juristisch eigentlich mit dem Teilen von Inhalten auf Twitter, Facebook und Pinterest, wie sieht es mit dem Kopieren von Texten aus, dem Verwenden von Gifs aus. Dr. Ansgar Koreng als Rechtsanwalt für Medienrecht kennt sich damit aus und erläutert diese und viele weitere Sachverhalte des Social Media-Marketings mit Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen. Ansgars witzigster Satz während der Session: „Kann man alles auf meinem Twitter-Account nachlesen, ich erzähl‘s trotzdem.“.
Was nun folgt ist die Kaffeepause: Es gibt was Süßes und viel Zeit zum Netzwerken bevor es mit den letzten beiden Session-Slots weitergeht.
Facebook-Marketing, Arbeiten ohne Management und die smarte City
Facebook Marketing ist doch ein alter Hut, mögen manche denken. Doch jeder, der schon mal versucht hat, auf Facebook seine Kampagnen zielgruppenspezifisch auszurichten kennt die Mär: Es ist gar nicht so einfach, eigentlich ist es sogar ziemlich kompliziert. Das wissen auch Sandy Kühn und Sabrina Kreyßig von den Klickkomplizen und berichteten deshalb über die 100 Möglichkeiten für effiziente Facebook-Kampagnen – und das in weniger als 60 Minuten. Sportlich! Am Ende waren es auch deutlich weniger als 100 Möglichkeiten und das war auch gut so, denn der eine oder andere Kopf rauchte schon aufgrund des vielen Inputs. Das Schöne: Viele TeilnehmerInnen konnten es kaum abwarten, die neuen Tipps und Anregungen gleich umzusetzen – das ging uns auch so.
Das worüber Mike Blumtritt von der InVision AG spricht, muss diese schöne, neue, moderne Welt sein, von der alle immer reden: Arbeiten ja, aber ohne jemanden, der dich kontrolliert, dir Anweisungen erteilt, dich maßregelt. Das klingt zu gut, um wahr zu sein, dachten sich zahlreiche ZuhörerInnen und stellten skeptische und zweifelnde Rückfragen. Mike war angetreten, um den Weg der InVision AG vom hierarchisch geprägten Unternehmen zum Unternehmen ohne Management aufzuzeigen. Das gelang ihm und so manche TeilnehmerInnen schielten neidisch auf diese Welt der neuen Arbeitsmodelle.
Smart Street, Smart City, Smart World, Smart Dieter. Es ist eine Welt, die futuristisch anmutet, aber mancherorts schon längst Realität ist. Dieter Josten, Geschäftsführer von Knowledge Yard, berichtet über smarte Straßenlaternen, die den Verkehr erkennen und das Auto durch die Straße begleiten. Das Ergebnis: eine Stromersparnis von bis zu 70 Prozent. Während Smart Devices den Nutzern Entscheidungen abnehmen sollen, macht die Smart City durch Multisensoren-Netzwerke das Zusammenleben in der Stadt effektiver. Mit Sensoren ausgestattete Mülltonnen können beispielsweise melden, wenn sie voll sind. Das wiederrum ermöglicht, die Ressourcen der Stadtreinigung effizienter einzusetzen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, die Straßen, die Städte, die Welt smart zu machen.
Predictive Consumer Intention, Marketing mit wenig Geld und Fettnäpfchen im Affiliate Marketing
Während zahlreiche Sessions ein überwiegend positives Bild von dem, was da demnächst an Technologien auf uns zukommt – oder bereits da ist – zeichnen, flößt die Session von Peter Hense, Partner bei Spirit Legal LLP, beinahe Angst ein. Dabei begann alles so unterhaltsam: Die Session beginnt und schon kurz nach der Begrüßung holt Peter eine Barbiepuppe raus: „Hello Barbie!“, „Hello Peter!“. Worum geht’s? Smarte Technologien dringen immer mehr in die Privat- und Intimsphäre von Nutzern vor. Auch Barbie ist nicht mehr die Barbie, wie ich sie aus meiner Jugend kannte, nein, „Hello Barbie“ hat ein Mikrofon, „Hello Barbie“ kann sprechen. Doch was passiert mit den Daten, die „Hello Barbie“ sammelt, was passiert, wenn Kinder ihrem Spielzeug ihre geheimsten Wünsche anvertrauen und die Daten schließen von Konzernen gesammelt werden? Wie steht der Gesetzgeber dazu? Alles spannende Fragen unter dem Stichwort „Predictive Consumer Intention“, auf die Peter da Antwort gab.
Im Raum nebenan ein Experiment: Florian Mack und Chris Volke, beide Gründer von Neuronade, wollten darüber berichten, wie man als Start-up Marketing macht und dabei möglichst wenig Geld ausgibt. Florian und Chris wissen genau wovon sie reden. Sie haben mit 3.000 Euro Marketing-Budget ihr Unternehmen gestartet und sagen: „Wenn man viel Geld hat, macht man teure Fehler.“ Witzig: Gleich nachdem Chris und Florian ihre Session zu Beginn der OTMR 2016 vorgestellt hatten, meldete sich Christian, der eigentlich Dr. Christian Heimann heißt, und bot eine Session zur Start-up-Finanzierung mit 300.000 Euro an. 3.000 versus 300.000 Euro, spannend dachten wir und steckten alle drei zusammen in eine Session. Herausgekommen ist eine interessante Diskussion mit vielen Tipps, wie man Marketing mit viel und wenig Kapital macht.
Noch einen Raum weiter berichtete indes Johannes Fries von Projecter über „Rechtliche Stolperfallen und Fettnäpfchen im Affiliate Marketing“, denn davon gibt es einige. Affiliates sollten vor allem das Urheberrecht und Markenrecht beachten, sagt Johannes, aber auch das Wettbewerbsrecht kommt hier bei manchen Sachverhalten zum Tragen. Alle TeilnehmerInnen dieser Session gehen anschließend mit praktischen Do´s and Dont´s zum Umsetzten nach Hause.
Es waren mehr als 20 Sessions, die es am Tag der OTMR 2016 zu hören gab: Es war spannend, oftmals unterhaltsam, immer gehaltvoll. Danke!
Theresa